Alles rund ums Geld und Einkaufen – Wunschthema Nr. 1

Wie angekündigt werde ich im Laufe der Zeit einige Themen näher ins Auge fassen und einen extra Artikel mit mehr Details verfassen. Denn in den normalen Erzählungen kann ich das Meiste doch nur anreißen.
Thema Numero Eins handelt von der kenianischen Währung und alles rundums Geld!

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In Kenia bezahlt man mit Kenia-Schillingen (Ksh). Die Scheine belaufen sich auf 50, 100, 200, 500 und 100 Ksh. Dazu gibt es 1, 5, 10, 20, 40 Bob-Münzen. Die genaue Trennung zwischen der Bezeichnung von Bob und Schillingen weiß ich nicht. Man kann sowohl 40 Ksh als auch 100 Bob sagen.
Die Umrechnung zwischen Euro und Schillingen verändert sich immer etwas, beläuft sich aber meisten auf 1 Euro zu 113 Ksh. Wenn ich jedoch einkaufen gehe, rechne ich meistens 1:100. Das ist erstens einfacher und zweitens habe ich das Gefühl, es ist etwas teurer und lasse dann doch die ein oder andere Schokolade mal liegen. 😀 Auch in diesem Beitrag werde ich diese geringere Umrechnung manchmal handhaben, da ich jetzt nicht für alles den Taschenrechner benutzen möchte. Also rechnet einfach jeweils noch nen paar Cents oder Euros ab.
Durch diese hohe Umrechnungszahl fühlt man sich manchmal echt reich. So haben Melanie und ich bei Abholung unseres Geldes für Mombasa tausende von Schillingen bekommen, am Ende sind es dann doch aber `nur` 200 Euro.

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Urlaubsgeld – sieht doch crass viel aus oder?!

Bezahlt wird überall in bar – dh man geht doch relativ oft zum Bankautomaten, da man doch nur kleinere Summen auf einmal holt. Das geht aber komplikationslos in Kijauri.
Es gibt riesige Unterschiede zwischen Stadt und Dorf, ich gehe erstmal aufs Dorf ein:
In Manga muss man immer darauf achten, viele kleine Münzen bei sich zu haben. Denn hier können nichtmal 1000 Ksh (10 Euro) gewechselt werden. Auch die Motorrad-Fahrer müssen meist passend bezahlt werden. Wenn man sich ausschließlich im Dorf aufhält, dann braucht man nicht viel Geld, um über die Runden zu kommen. Aufm Manga-Markt gibt es eine Menge kleiner Shops, wo man alles für seinen täglichen Bedarf besorgen kann, sprich Trinken, Waschmittel und bisschen Essen. Einen ähnlichen Shop hat auch mein Gastvater in Nairobi – kleiner Schuhkarton, wo die Besitzer meist hintenran wohnen.

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in Kijauri

Eine kleine Flasche Cola bekommt man hier für 26 Bob (also ca 20 Ct) – Cola und Fanta wird einem generell überall hinterhergeschmissen, es ist schwieriger, eine Flasche Wasser zu bekommen! Auch kann man hier selbstgemachte Mandazi (süßer Teig) und Semosa (Teig mit Erbsen drin) kaufen für 5 Bob (paar Cts). Außerdem sitzen täglich Frauen auf dem Markt und bieten frisches Gemüse, wie Sukuma und Tomaten an – 5 Bob für eine Handvoll Grün oder 4 Tomaten. Sugarcane gibt es ebenfalls für 5 Bob an jeder Ecke – ich liebe Zuckerpflanze aus unserem Garten im Gegensatz zu Melanie, die nachwievor sich die Zähne dran ausbricht ( ist in etwa als ob du nen Baumstamm essen musst, doch die Zähne werden mit der Zeit echt stärker!). Achja und Pommes für 10 Bob die Tüte mit Ketchup (schmeckt wie rotes Zuckerwasser), sowie fuer einen Bob einen einzelnen Kaugummi (wie in alten Zeiten in Dtld). Hin und wieder sitzen auch Frauen am Wegesrand und verkaufen Kleidung und Schuhe – da ist dann Verhandeln angesagt. Viel mehr gibt es dann aber auch nicht hier.

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In Kijauri hingegen bekommt man schon eigentlich alles, was wir so brauchen. Das etwas größere Dorf ist 35 min mitm Motorrad entfernt (durch herrliche Landschaft) – dort befindet sich eine große Bus- und Matatu-Station von wo aus man nach Kisii Town oder Nairobi kommen kann, außerdem die Post, ein Internetcafe, kleine Essensplätze und ein winziger Supermarkt, wo es sogar etwas Schokolade gibt. Wir fahren dort einmal die Woche hin, um Bilder und Mails zu verschicken oder unseren Blog upzudaten, Briefe zu verschicken oder zu bekommen und was Leckeres zu essen. In der Post lasse ich wohl das meiste Geld hier. Ein Brief nach Dtld kostet zwischen 245 und 450 Ksh und manchmal muss ich auch ein paar Euro für kommende Päckchen bezahlen. Im Internetcafe können wir für einen Bob die Minute surfen, dh für zwei Stunden etwa einen Euro. Auch Bilder ausdrucken, scannen und kopieren ist für wenige Cents machbar. Jedoch ist wie überall in Kenia der Strom nicht der zuverlässigste, nicht selten fahre ich sinnlos nach Kijauri, weil die Elektrizität keine Lust hatte. Und von schnellem Internet kann natürlich auch nicht die Rede sein, aber man kann ja nicht alles haben. Nur sehr ärgerlich wenn fast alle Bilder geladen haben und dann ´der Strom abhaut 😉
In einem schnuckligen kleinen „Cafe“ kann ich sehr günstig für 60 Bob Mittag essen, Chapati mit Tee.

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Mais-Stand

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viele kleine Shop`s in Kijauri

Die Motorrad-Kosten von Melanie zu mir (wenn es schon zu dunkel ist) belaufen sich auf 30-40 Bob, von Manga nach Kijauri nur 100 Ksh (1 Euro), nach Kisii Town komme ich von da aus für weitere 100 Ksh. Die siebenstündige Fahrt von Kijauri nach Nairobi mit dem Reisebus kostet 1000 Ksh (10 Euro) – ein unschlagbarer Preis für super Komfort und eine Fahrt durch halb Kenia.
Jaaa in der Stadt wie Nairobi oder Kisii Town ist es dann wieder ganz anders – alles sehr teuer. Es gibt riesige Supermaerkte, aehnlich wie in Deutschland, in denen man alles bekommt, was man haben will. Doch die Preise sind auch dementsprechend normal ud leider sind genau die Sachen, nach denen wir uns am meisten sehnen (wie Schokolade oder Teigwaren) viel teurer als zuhause, da westliche Produkte. Einen Riegel Schoki kostet 165 Ksh – halb so gross wie ne Milka! Eine Tuete Chips (halber Inhalt wie gewohnt) kann schonmal 300 Ksh kosten, deshalb noch nie besorgt. Aepfel werden pro Stueck bezahlt, auch zu einem Wucherpreis. Insgesamt ist es sehr schwer, Obst zu bekommen. Also in Manga gibt es ausser einer Menge Bananen nichts!
Auch das Hostel ist nicht gerade billig. Wir haben schon ein sehr sehr einfaches, welches wir beziehen (ich glaube von den Bedingungen her duerfte es das nichtmal in Dtld geben) 😀 Aber eine Nacht im Einzelzimmer kostet 1200 Ksh (12 Euro). Um den Preis fuer alle moeglichst gering zu halten, teilen wir uns die Raeume dann auf unerlaubte Weise – vier Leute finden in einem kleinen Bett Platz, wenn man noch Stuehle hinzufuegt 😀

Nairobi (46)
zu viert in einem Bett

Trotz der hohen Preise goennen wir uns natuerlich aber trotzdem oft was wie Pizza oder Sandwich fuer mal schlappe 600 Ksh – wenn wir schonmal da sind. In Nairobi befindet sich auch der grosse Massai Markt, wo man viele `typisch` kenianische Waren ersteigern kann. Dort geht es ums nackte Verhandeln – man sagt der erstgenannte Mazungo-Preis liegt zehnfach ueber dem Normalen! Doch am Ende muss man nur sagen okay dann gehe ich jemand Anderen fragen und schon ist der Preis nur noch ein Drittel. So hab ich ein Kleid fuer meine Patentochter von urspruenglich 3500 Ksh auf 800 Ksh gehandelt.
Ja was noch … Filme bekommt man in jeder Stadt fuer nen halben Euro – sind aber auch nur gebrannte DVD`s, die nicht selten einen chinesischen Untertitel beinhalten. Aber hauptsache nen Film!
Kleidung und Schuhe bekommt man auch am Strassenrand hinterhergeworfen, das sind aber gebrauchte, meist schon halb kaputte Sachen. Dann lieber mehr bezahlen und neue Ware bekommen. Generell sind hier die meisten Sachen aus den westlichen Laendern – Kleidung, die die Laeden nicht losgeworden sind. So hat meine Familie mehr Sachen mit deutscher Schrift als ich 😀 Angefangen von Brian`s Schalke-Cap, ueber ein Pferdehof- Shirt, bishin zum Berlinmarathon 2010 und Deutsche Rettungsschwimmer 1990 Shirt meiner Eltern 😀

Ich hoffe, damit sind erstmal alle aufgekommenen Fragen zum Thema Geld geklaert. Das naechste Wunschthema wird bald folgen 🙂

2 Kommentare


  1. Sehr schön 🙂 vor allem bei den shirts hab ich mich köstlich amüsiert 😀


    1. Gestern bei einem kleinen Kind eine Bayern Muenchen – Sporthose entdeckt 😉

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